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Hermannstadt, auf rumänisch „Sibiu“ genannt, ist eine Stadt in Siebenbürgen im südöstlichen Karpatenraum. Sie hat ca. 150.000 Einwohner und liegt relativ zentral im Herzen Rumäniens. Gegründet wurde Sibiu um 1147 von deutschen Siedlern. 2007 war Sibiu Kulturhauptstadt Europas.
Die Geschichte Sibius
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Sibiu 1191. Im Laufe seiner Geschichte erhielt die Stadt, neben Hermannstadt, noch mehrere andere Namen: Nagyszeben auf Ungarisch und zu Ehren des Kölner Erzbischofs Hermann 1233 „Villa Hermanni“.
Im Jahre 1241 wurde Sibiu von den Mongolen zerstört. Nach dem Wiederaufbau wuchs die Stadt rasch zu einem der wichtigsten rumänischen Handelszentren heran. Die Türken versuchten im Mittelalter oft Hermannstadt zu erobern, was ihnen aber nie gelang. Der deutsche Einfluss ist bis heute noch stark spürbar.
Anreise nach Hermannstadt
Von Deutschland aus starten Direktflüge zum erst kürzlich modernisierten Flughafen Sibiu. Auch das Busnetz ist relativ gut ausgebaut und es fahren täglich einige Direktlinien. Zudem gibt es vor Ort auch Taxistände und Mietwagenverleiher.
Wer im deutschsprachigen Raum lieber per Zug fährt, hat die praktischste Gelegenheit von Wien nach Bukarest. Auch eine Direktfahrt von Berlin, Dresden, oder München ist möglich. Mit dem Auto würde man von Berlin aus fast 1500 Kilometer benötigen. Hinzu kommen zahlreiche Baustellen, unfertige Streckenteile in Rumänien und etwaige Mautgebühren. Quelle: Colibri-Travel.de Reisen nach Rumänien
Sehenswürdigkeiten und Kultur in Sibiu
Sibiu gilt als eines der schönsten Städte Rumäniens. Daher verwundert es nicht, dass die Stadt 2007, neben Luxemburg, zur Kulturhauptstadt Europas ernannt wurde.
Eines der auffälligsten Merkmale mitten in der Stadt ist der Große Ring, genannt „Piata Mare“. Dieser Platz (2006 generalsaniert) ist umsäumt von alten Patrizierhäusern, Prunkhäusern und Palästen. Früher fanden dort die Hinrichtungen statt und auch ein Schandpfahl stand dort, wo Bürger mit geringeren Strafen öffentlich gedemütigt wurden.
In Sibiu gibt es auch viele Museen, wie das Brukenthal-Museum, das Museum der Evangelischen Kirche, oder das Naturwissenschaftliche Museum. Interessant ist auch das Pharmazienmuseum, welches sich im Gebäude der allerersten Apotheke Rumäniens befindet.
Ein weiteres Highlight im Ring sind das Bischofspalais, das Astra-Gebäude, der Ratsturm und das alte Rathaus. Auch viele Gotteshäuser sind einen Besuch wert. Zu nennen sind hier zum Beispiel die alte katholische Pfarrkirche, die Biserica din groapă (Kirche im Graben) oder die Orthodoxe Kathedrale Heilige Dreieinigkeit (am besten Sonntags besuchen).
Neben dem Großen, gibt es auch einen kleinen Ring, den „Piata Mica“. Auch hier stehen viele schöne, schmucke Häuser, die bis 2006 generalsaniert wurden. Dort finden Sie auch viele kleine (Bio)Märkte, Cafés und Restaurants. Den tiefer gelegenen Teil der Stadt erreichen Sie über die sogenannte Lügenbrücke, welche angeblich einstürzt, sobald ein Lügner sie betritt.
Gerade kulturell hat Sibiu viel zu bieten, denn neben den ganzen Sehenswürdigkeiten gibt es auch eine ganze Reihe von Musik- und Theatervorstellungen. Diverse Festivals wie das „Opernfestival“ oder das „Astra-Dokumentarfestival“ locken jährlich viele Zuschauer in die Säle. Hier finden Sie auch viele deutsche Produktionen.
Die Küche in Hermannsstadt ist typisch siebenbürgisch: Es gibt einige Restaurants, sowohl im mittleren, als auch im gehobenen Bereich. Gerade was Rustikales angeht, hat Sibiu viel zu bieten. Der Service kann allerdings schwanken.
In Sibiu finden Sie viele der bekannten traditionellen rumänischen Gerichte wie:
- Mici/Mititei: Hackfleischröllchen mit Rumänischer Knoblauchsoße
- Picioare de porc afumate: Geräucherte Schweinefüßchen
- Burduf (Rumänischer Schafskäse)
Sibiu ist also definitiv eine Reise wert. Die Anreise ist relativ unproblematisch und die Stadt strotzt nur so vor Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäuden. Seit 2007 strahlt alles im neuen Glanz, weshalb Sibiu erst Recht für eine Reise empfohlen werden kann.
