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Râpa Roșie – Die rote Schlucht
Die Râpa Roșie (Rote Schlucht) ist ein Naturdenkmal im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen, bekannt für ihr auffallend rotes Gestein und ihre ungewöhnlichen Felsformationen. Die genaue Lage des im Volksmund “kleiner Canion” genannten Berges befindet sich etwa vier Kilometer nördlich von der Stadt Sebeș, nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls in der Nähe fließenden gleichnamigen Fluss.
Größe
Die Schlucht Râpa Roșie zieht sich laut rumänischen Quellen über eine Fläche von 10 ha und besitzt eine Länge von 800 Metern. Die Höhe der Schlucht variiert zwischen 50 Metern am niedrigsten und 450 Metern am höchsten Punkt. Die Schlucht entstand durch Wind- und Wassererosion in den letzten 60 Millionen Jahren und verändert sich noch heute.
Weitere Besonderheiten
Unter Naturschutz gestellt sind 24 ha des Areals. Seltene Pflanzen wie die Spät-Nelke, der Schwarzstielige Streifenfarn und Das Schweizer Meerträubel befinden sich dort. Auch wurde dort das Skelett eines Sauropoden gefunden.
Anreise und Führungen
Das Naturreservat um die Rote Schlucht ist kostenlos zugänglich und gut mit dem Auto zu erreichen. Da die Rumänen in der Regel um einen Zuverdienst froh sind, findet man sicher einen Führer, wenn man sich genauer für die Geschichte des “Micul Canion” interessiert. In der Region Siebenbürgen sprechen viele Menschen sehr gut Deutsch. Es schadet nicht, mal nachzufragen.
Ein Geheimtipp ist es, den Menschen dieses Landes und ihrer Sprache Respekt entgegenzubringen und sich im Vorfeld ein wenig damit auseinanderzusetzen. Das wird man auch zurück bekommen.
Mag man es offizieller, kann man auch im Touristikbüro von Sebeș anfragen. Der Link zu diesem befindet sich unten. Auf der Homepage stehen eine Adresse und eine Telefonnummer.
Schwierigkeiten Anreise
Die Zufahrt zur Râpa Roșie ist nicht leicht zu finden. Auch wird die Anreise bei regnerischem Wetter nicht empfohlen, da es nicht möglich ist, dann mit dem Auto hinaufzufahren. Sowohl festes Schuhwerk als auch Zeit mitzubringen, kann ausschlaggebend dafür sein, dass man einen schönen Tag verbringt. Es kann also besser sein, sich für den Tag nichts weiter vorzunehmen, falls man es nicht gleich findet, das Wetter erstmal nicht mitspielt oder man mehr klettern muss/will als gedacht.
Kulturelles und Übernachtungsmöglichkeiten im Umkreis
Die nahegelegene Stadt Sebeș (Mühlbach) wurde wie die meisten Ortschaften in der Gegend lange von Siebenbürger Sachsen besiedelt und kulturell geprägt. Sie lädt zum angenehmen Verweilen ein und es lohnt sich auch, dort nach Übernachtungsmöglichkeiten zu schauen.
Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die evangelische Stadtpfarrkirche aus dem 13./14. Jahrhundert, die weitgehend erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert und die aus dem 13. Jahrhundert stammende Franziskanerkirche.
Einen Besuch wert ist außerdem das 10 Kilometer entfernte Sibiu, in Deutschland besser bekannt als Hermannstadt, die Hauptststadt Siebenbürgens. Eine kulturreiche Stadt, sowie Kulturhauptstadt Europas 2007. Neben einem kleinen deutschen Kino und diversen Museen, gibt es hier allerlei historische Gebäude, Kirchen, zwei jüdische Friedhöfe, sowie zwei besondere Parks zu bestaunen.
Zusammenfassung
- seit 1950 Naturschutzgebiet der IUCN-Kategorie III (laut manchen Quellen erst seit 1968)
- bei gutem Wetter mit dem Auto zugänglich, bei regnerischem Wetter Anreise nicht empfohlen
- großes Areal und einmalige Gesteine
- unberührte Natur und seltene Pflanzen
- Zeit einplanen
- festes Schuhwerk mitbringen
- Gewässer zum Abkühlen in der Nähe (z.B. mündet bei Sebeș die Sebeș in die Mureș, noch näher an der Schlucht vorbei fließt der kleinere Secaș)
- interessante kulturelle Angebote und Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe (z.B. Sebeș und Sibiu)
Fazit
Die Râpa Roșie ist noch immer ein Geheimtipp und ist ein Teil weitgehend unberührter Natur, mehr vielleicht noch als andere Gebiete Rumäniens. Entscheidet man sich für eine Reise dorthin, sollte man sich der Verantwortung bewusst sein, die man eingeht, wenn man als Tourist einen solchen Ort besucht, und seinen Teil dazu beitragen, dass es ein schöner Ort bleibt, an dem Tiere, Pflanzen und Einheimische sich wohlfühlen und der noch lange als einer Art Geheimtipp existieren darf.